Da Luki gestern ein wenig Magenprobleme hatte, startete ich ein großes Abenteuer: Alleine auf den Philippinen unterwegs. Und ich habe dieses Abenteuer bewältigt, wenn auch nur knapp. Denn einige Hürden sollten sich mir in den Weg stellen.
Nachdem das Wandern zum Mount Pinatubo auf das Ende unseres Philippinen Aufenthaltes verschoben wurde, galt es ein anderes, näheres Ausflugsziel zu finden, denn in Angeles wollte ich auf keinen Fall bleiben. Zu laut, zu stinkig, zu voll. Als ziel wurde die Paradise Ranch auserkoren, ein Naturpark mit Swimmingpool am Rande von Angeles.
Den verwundeten Blicken der Jeepneyfahrer, über mein Wunschziel, folgten meine verwunderten Blicke als sie mir ihre Preisvorstellungen nannten. Und das Schlimmste, es wollte niemand verhandeln, meinem Standardsatz: "Das ist aber zu teuer, können wir da nichts machen?" folgte kein heruntergesetzter Preis meines Gegenübers, sondern die Aussage, wenn es mir zu teuer ist, dann soll ich mir doch einen anderen suchen der mich hinbringt. Nach ca. 15 Angeboten, die sich alle auf 500p bezogen haben, kehrte ich mit eingezogenem Schwanz zum ersten Angebotsteller der nur 250 verlangt hatte.
Den halbwegs erträglichen Straßen von Angeles folgte dann eine unbefestigte Holperstraße, und der Fahrer und ich machten uns beide sorgen um die Gesundheit des schnaufenden Autos. Jetzt erst verstand ich das mehrfache Nachfragen der anderen, ob sich mein Fahrer seines Vorhabens sicher sei.
Als dann das Gate der Paradise Ranch in Sicht kam, stand die Erleichterung meinem Fahrer ins Gesicht geschrieben. Nach meinem Aussteigen düste er eilig davon - zurück in die Zivilisation.
Die Eintrittskartentante, auf die schlechte Straßensituation angesprochen, erklärte, dass sie wegen  Naturschutzgründen  innerhalb und außerhalb der Ranch nichts verändern dürfen. Als es ans Eintrittskarten kaufen kam, sah ich die nächsten verwunderten Blicke diesen Tages. Auf die Frage, wie viele Personen wir den seien, antwortete ich, mich fragend umzuschauend, ob da noch jemand um mich herum stünde, "na alleine". "wie alleine?" "naja, alleine." "ganz alleine?" "ja, alleine!" weit und breit nichts als Natur und eine unbefestigte Straße, und ich werde drei mal gefragt ob ich alleine bin. So groß ist meine Handtasche ja auch nicht, dass ich da jemanden verstecken könnte.
Dann war ich jedoch wieder dran mit den verwunderten Blicken. Wann mich der Fahrer denn Heute wieder abhole? Hm... Gibt es hier den keinen Transport Richtung Stadt. Offiziell nicht, sie könnte aber versuchen was zu organisieren, wisse aber nicht was es kosten würde.
Meine mitgenommen Geldreserven neigten sich jedoch langsam dem Ende zu, da auch der Rancheintritt das Doppelte kostete als im Reiseführer angeschrieben.
Also stand ich mit 177p, mitten in der Pampa, mit einer Flasche Wasser, ohne eine Aussicht auf einen Heimtransport im Naturpark.
Wo ist der Pool?! Um den Rest kümmer ich mich später :-) !
Und jetzt zeigte sich die Unwilligkeit der Philippiner, nur ein paar Meter zu Fuß zu gehen. Ich könne doch zum fünf Gehminuten entfernten Pool nicht laufen, sie haben da einen Transportservice, der die Besucher hinbringt. Der Transport war ein Motorrad mit einen Mini-Philippino, der mich und meine Tasche heil über die holprige Strasse zum Pool brachte.
Auch vom Transportmenschen folgte dann die Frage, wo denn der Rest sei. Alleine ich bin, gaaaanz alleine. Ähnliche Dialoge folgten dann noch mit der Poolfrau, dem Klomann und den Souvenirverkäufern. Gehen die Philippinos nie alleine irgendwo hin? So wie bei uns Mädels fast immer zu zweit aufs Klo gehen, gehen hier die Philippinas nur zu zweit aus dem Haus?
Ich machte mir dann ein paar nette Stunden am Pool, wanderte in der Anlage herum, genoss die Aussicht und las in meinem Buch.
Je weiter fortgeschritten der Tag war, umso mehr machte ich mir dann Gedanken um meinen Heimweg. Wie weit sind wir noch mal gefahren? War doch nicht so schlimm, in 2 Stunden bin ich sicher auch zu Fuß zu Hause. Doch in welche Richtung ist noch mal zu Hause? Und als ich mich langsam schon auf den Weg machen wollte  tauchte meine Rettung auf. Gretchen, Tess und Raphaela drei nette Krankenschwestern ungefähr in meinem Alter und die süße 5-jährige Hannah tauchten beim Pool auf. Die ersten Besucher die ich heute gesehen habe. Und nicht nur dass sie versprachen, mich nach Angeles zu bringen, ich wurde auch noch mit Essen und Wasser bewirtet. Die Mädels hatten offensichtlich Angst, in den 5 Stunden am Pool zu verhungern und hatten neben einer ganzen Family Pizza noch eine Kühlbox voller Essen mit.
Wir verbrachten die nächsten Stunden noch zusammen am Pool, beim Spazieren, und und der Lieblingsbeschäftigung aller Asiaten: Fotos machen! Und auf jedes Foto musste auch die weiße Tita(=Tante) Tina.
Als die Dunkelheit dann eingebrochen war, machten wir uns auf den Weg nach Hause. Und phu.... das wären keine zwei Stunden zu Fuß sondern viel mehr.
Meine Adoptivmama Gretchen stattete mich dann noch mit Speißentipps für die nächsten Wochen aus und gab mir Sicherheitstipps für den 5 minütigen Weg nach Hause. Am besten fand ich die Aussage, dass ich lieber keinen Philippinos vertrauen soll. Super, ich sitze gerade mit 3,5 im Auto :-)

Also alles gut gegangen, ich habe überlebt. Und zwar alleine, aber doch nicht ganz alleine....

lg Martina
 
Ko Samet ist das Naherholungsziel der thailändischen Großstädter (insbesondere Bangkok und Pattaya). Diejenigen, die es nicht nach Chumpon oder Hua Hin verschlägt oder die das ganz besondere Inselflair erleben möchten, kommen nach Ko Samet. Deswegen ist hier unter der Woche eher wenig los. Kulinarisch kann man es sich auf Ko Samt wirklich gut gehen lassen. Klassische thailändische Hauptspeisen sind bereits ab 60 Baht erhältlich. Wer ein Steak oder eine Pizza bevorzugt kommt auch auf seine Kosten. Die Pizza haben wir jedoch, bei aller Liebe, nicht ausprobiert, viel zu verlockend waren die Currys und die Reisgerichte. Erwähnenswert sind an dieser Stelle auch die Japanese Pancake Verkäuferinnen. Diese produzieren Crepe, wobei der Teig nach dem Auskühlen knusprig wird, und Befüllen diese mit allerlei Köstlichkeiten, und das für 40 Baht (Zahlreiche Marmeladen, Bananen, Wachteleier, Saucen und Jelly – Gummizeugs).  
Wer sich sportlich betätigen will, kann um 500 Baht pro Tag ein Zweisitzerkajak ausleihen oder Schnorcheln gehen. Bei Schnorcheln darf man jedoch keine allzu großen Erwartungshaltungen haben. Die Sicht ist mäßig (an guten Tagen 5 Meter, an schlechten Tagen nur 1 Meter) und zu sehen gab es auch nicht allzu viel.  
Freitag Abend beschäftigten wir uns dann mit der Tätigkeit, die unter Reisenden am verhasstesten ist – dem Packen. Am nächsten Morgen ging es mit der 8:30 Uhr Fähre zurück ans Festland und mit dem Minivan nach Bangkok, wo wir uns schnellstmöglich zum Flughafen aufmachten, weil wir eine Gepäckaufbewahrung vergeblich suchten und es nicht allzu viel Spaß macht mit 20kg am Rücken bei 35 Grad Celsius im Schatten durch die Menschenmengen auf den Straßen Bangkoks zu schlendern.  
Der Flug auf die Philippinen verlief problemlos. Die Ankunft am Flughafen gestaltete sich jedoch lustiger. Wir brauchten zahlreiche Anläufe um einen Bankomaten davon zu überzeugen, uns Geld zu geben. Dafür tricksten wir die Flughafentaxis aus (diese wollten 500 Pesos und waren nicht gewillt ihren „Taximeter“ einzuschalten) und fuhren mit einem Jeepney direkt zum Hotel.

Diese Art der Fortbewegung kostete und 50 Pesos pro Person und bot uns noch eine willkommene Möglichkeit um mit einigen Philippinos zu plaudern. Man kann sich diese Fahrt ungefähr so vorstellen... Man nehme einen alten Jeep, mache daraus einen Stretchjeep und baue in den Fahrgastraum zwei längliche Sitzbänke längs der Fahrtrichtung ein. Auf diesen verstaue man möglichst viele Personen samt Gepäck (nebeneinander und übereinander) und dekoriere das Gefährt mit möglichst vielen bunten Lichtern. Die Funktionsfähigkeit des Abblendlichtes jedoch unterbinde man vorsätzlich, damit all die anderen Lichterlein besser zur Geltung kommen. 
Erster Eindruck Angeles

Man kann nicht sagen, dass wir unvorbereitet auf diese Mission aufgebrochen wären. Alleine die Meldung einen dicklicheren deutschen Rentners auf Ko Samet, welcher Clark als „den größten Puff der Welt“ beschrieb hat uns spätestens die Augen geöffnet (der Mann schien zu wissen wovon er spricht) doch so schlimm haben wir es uns nicht vorgestellt. Vorab, Prostitution ist auf den Philippinen illegal. Dennoch reiht sich hier ein Vergnügungsetablissement an das nächste. Bettelnde Kinder wollen etwas zu Trinken, zu Essen oder einfach nur ein bisschen Geld. Andere Kinder versuchen einem Zigaretten oder Kaugummis zu verkaufen.

Viagra oder andere „Medikamente“ gehören neben Sonnenbrillen und „goldenen“ Armbanduhren der Marke Rolex auch zum umfangreichen Sortiment jedes Straßenverkäufers.

Was für ein Glück, dass ich meine Spritzpistolen vom Songkram stets bei mir führe. Damit verschafft man nicht nur sich selbst eine angenehme Abkühlung, richtig eingesetzt kann man auch besonders lästige Straßenverkäufer damit loswerden.

Von Entzugserscheinungen geplagt habe ich mich ein paar Philippinos angeschlossen, die im Stadtpark von Angeles Volleyball gespielt haben. Der Stadtpark und das Volleyball spielen war auch das einzig Positive, dass wir in Angeles gefunden haben ;-)

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